Wurde vor Jahren Eiweiß als DER Hufrehe Auslöser betrachtet, so liegt die heutige Betrachtung auf den Kohlehydraten (Zucker, Stärke und Fruktan) und mindestens ebenso oft wird das Cushing Syndrom bzw. das Equine metabolische Syndrom als Ursache angesehen. Bestimmt finden sich im Laufe der nächsten Jahre weitere (angebliche..) Auslöser und Ursachen, wenn man nur „ausgiebig forscht“. Auch werden wahrscheinlich nicht nur das Cushing Syndrom und EMS in einigen Jahren als Ursachen und Auslöser gesehen, sondern weitere Krankheiten folgen. Jetzt ganz aktuell im Gespräch als Hufrehe Auslöser sind beispielsweise die Eperythrozonoose und die Borreliose als Ursachen der Hufrehe. Klassiker sind jedoch EMS und das Cushing-Syndrom, gleich, wo in Wahrheit die Ursachen und Auslöser liegen, die wir leider eben nicht immer auf den ersten Blick (und manchmal auch nicht auf den zweiten..) erkennen, EMS und Cushing halten in der Regel allgemein tauglich als Ursachen her! Der ACTH Wert lässt sich so gut wie immer als erhöht verkaufen und somit auch Cushing als auslösender Faktor der Hufrehe. Ehrlicher wäre in vielen Hufrehe „Fällen“ einfach einmal zu sagen, ich kenne die Ursache der Hufrehe nicht!
Dass auch Infektionen, Sepsis (Blutvergiftung) und Vergiftungen im Allgemeinen zu den auslösenden (und echten..) Ursachen gehören, bleibt seit Jahren gleichbleibende Meinung. Ebenso, dass es die Geburtsrehe und die Belastungsrehe gibt. Bei der Belastungsrehe sprechen wir jedoch weder heute noch früher von der Hufsituation selbst, sondern handeln diese unter dem Begriff „mechanische Hufrehe“ ab. Als Gründe werden hauptsächlich Verletzungen an einem Bein und somit Schonung dieser Extremität und entsprechende Belastung der anderen Extremität genannt. Bei dieser Überlastung des gesunden Beines entwickelt sich dann aufgrund der Überlastung eine Hufrehe. Auch viel Bewegung auf hartem Boden geben wir als Begründung an. Manchmal liest man auch, tagelange Boxenruhe als ursächlich für die Belastungsrehe. Damit hat es sich aber eigentlich schon. Die Hufsituation selbst ist keine stichhaltige Begründung der Belastungsrehe, habe ich jedenfalls selten gelesen, meist wird die Hufsituation geflissentlich „übersehen“.
Zwar noch leider nicht überall angekommen, aber doch relativ weit verbreitet ist es darüber hinaus, dass Kortison Hufrehe auslösen kann. Bei Kortison als Auslöser scheinen dem Versuch nach jedoch weitere Faktoren eine Rolle zu spielen, da Kortison im Versuch wohl nicht bei allen Pferden Hufrehe auslösen konnte (aber wahrscheinlich kommt`s auch bei Kortison, wie bei allem anderen, auf die Dosis an..). Ebenso können Antibiotika und Phenylbutazon (sowie alle weiteren NSAID) zum Hufrehe Auslöser werden. Näheres zum Thema Medikamente bei Hufrehe findet Ihr unter dem entsprechenden Link.
Auch Wurmkuren werden hin und wieder als Auslöser genannt. Ich denke übrigens, dass nicht die Wurmkur selbst die Hufrehe auslöst, sondern bei massiv verwurmten Pferden die Überschwemmung mit Würmern und dessen Toxine den Darm sozusagen „vergiftet“, also eine ähnliche Situation wie bei den anderen Hufrehe Auslösern Stärke, Zucker, Fruktane usw. ect., Geburtsrehe und Vergiftungsrehe. Sie alle haben eines gemeinsam: Der Darm oder der Blutkreislauf werden mit Toxinen (endogen oder exogen) überflutet!
Sind die auslösenden Ursachen auch noch so verschieden, haben sie auch noch eines gemeinsam, es ist immer ein „Zufiel von irgendetwas“, was die Hufrehe letztlich auslöst, sozusagen das Fass zum Überlaufen bringt. Alle unsere Auslöser und Ursachen haben sozusagen „zwei Medaillen“, einmal die lebensnahe, und einmal die lebensferne. So wurde den Pferden in Versuchen so viel Stärke, Fruktan, Insulin oder Zucker eingeflößt, wie sie im „wahren Leben“ nicht aufnehmen. Kein Pferd erkrankt an Hufrehe, wenn ihm ein noch tolerierbares Maß an Zucker, Stärke oder Fruktan zugeführt wird und ich habe in den ganzen Jahren noch kein Pferd oder Pony erlebt, was „die Hafertonne plündert“ und danach an Hufrehe erkrankt ist, dies ist ganz sicher nicht der „Normalfall“.
Ebenso verhält es sich mit Medikamenten und Giftstoffen (einmal von den Giftstoffen abgesehen, die selbst in kleinsten Dosierungen stark giftig sind, diese sind jedoch in der Regel eh tödlich und lösen demnach auch keine Hufrehe mehr aus). Wurmkuren können in der Regel nur zu den gefürchteten Krankheiten Kolik und Hufrehe führen, wenn eine massive Verwurmung besteht, ansonsten sind sie relativ harmlos, einmal davon abgesehen, dass schon mal Hautreaktionen bei Unverträglichkeiten auftreten können.
Eine Geburtsrehe kann durch Verbleiben von Teilen der Nachgeburt in der Gebärmutter entstehen. Hierbei kommt es zu einer bakteriellen Zersetzung und der Aufnahme von Endotoxinen in die Blutbahn, also ebenfalls ähnlich der anderen Rehearten vom Prinzip her mit Ausnahme natürlich der Belastungsrehe. Auch bei der Geburtsrehe muss das Verbleiben von Teilen der Nachgeburt nicht zur Hufrehe führen, ich denke auch hier macht die Dosis das Gift!
Dies ist übrigens auch bei der Belastungsrehe der Fall. Nicht jede schlechte Hufsituation, nicht jeder desolate Beschlag führt zwingend zur Hufrehe. Jede nicht gute Hufsituation führt zwar auf Dauer zu Problemen, diese müssen jedoch nicht Hufrehe heißen, sondern können auch ganz anders gelagert sein, nämlich an Knochen und Gelenken, im Rücken oder auch an den Sehnen, in Abszessen und und und…
Denn auch bei der Belastungsrehe ist es grundsätzlich so, dass das Fass erst überlaufen muss, bevor es zu einer Hufrehe kommt, dumm ist nur, dass wir gerade dieses doch so „offensichtlich überlaufende Fass“ nicht erkennen!
Welche Auslöser und Ursachen individuell zur Hufrehe führen ermittele ich im Zuge der Bioresonanz-Haaranalyse. Zahlreiche Erfahrungen hierzu sind unter den Erfahrungen nachlesbar!